Bei der Auswahl eines Fußbodenbelages steht zunächst die Optik im Vordergrund. Doch vor allem beim Camper sind auch die Eigenschaften, Funktionalität und Gewicht nicht außer Acht zu lassen. Welchen Boden verlegt man nun im Campervan? Wir zeigen euch wofür wir uns für unseren Sprinter entschieden haben!
Wir haben bereits sowohl von der alten Bodenplatte und den darunter befindlichen Überraschungen berichtet als auch von der Holz-Unterkonstruktion aus Fichtenlatten. Nach dem großen Thema Dämmung und Isolierung haben wir die verschiedenen Holzarten vorgestellt, welche für eine neue Bodenplatte verwendet werden können und für welches Holz wir uns entschieden haben. Nachdem wir die neue OSB3-Bodenplatte eingebaut haben verlegen wir jetzt endlich unseren neuen Fußbodenbelag!
Ganz am Anfang unseres Sprinter-Selbstausbaus, als wir auf sämtlichen Plattformen nach Interior-Ideen Ausschau gehalten haben, stach uns ein Fußboden ganz besonders ins Auge: Teak! Maritimes Flair inspiriert vom Segelboot. Doch Teak ist teuer und vor allem schwer; Eigenschaften die wir in unserem Camper nicht gebrauchen können. Auf der Suche nach Alternativen in Teak-Optik sind wir leider nicht fündig geworden.
Nun mussten wir unsere Vorstellungen revidieren und haben zunächst zusammengefasst welche Punkte bei der Auswahl eines Fußbodenbelags im Campervan relevant sind:
- Geringes Gewicht
- Pflegeleicht
- Wasserabweisend
- Unempfindlich gegen Schmutz
Bezüglich der Optik und Haptik waren wir uns einig, dass es ein Fußbodenbelag in Holzoptik und -struktur sein soll.
Parkett und Laminat sind sehr ansprechend, jedoch zu schwer und empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. PVC-Bahnenware ist auch in Holzoptik erhältlich, jedoch „glatt“ und ohne jegliche Struktur. Teppich haben wir für uns persönlich von vornherein ausgeschlossen, außerdem ist er zu schmutzanfällig.
Unsere Wahl: Klick-Vinylboden
Am Ende fiel unsere Wahl auf einen Klick-Vinylboden in Schiffsbodenoptik in der Farbe „Harbor Blue“ in einer Art „used look“ – zurück zum Anfang, es bleibt also maritim 😉 Der Hersteller nennt folgende Eigenschaften: starke Klick-Verbindung, hohe Nutzschicht (0,55 mm), geeignet für Feuchträume, ohne schädliche Weichmacher und das alles für ca. 35,00 € / m2 (bei einer Gesamtfläche des Sprinters von knapp 6 m2 finden wir das völlig in Ordnung)
Zunächst haben wir erstmal alles ausgepackt und die Planken lose verlegt um die Optik im Hinblick auf die Musterung der Farbe zu bestimmen.
Hier die Werkzeuge die man für das Verlegen des Bodenbelags benötigt:
- Bleistift oder Kugelschreiber
- Lineal, Geodreieck, Zollstock
- Teppichmesser
- Gummihammer
- optional: Kleber (Sikaflex 252i) und Spachtel
Um den Bodenbelag zu verlegen muss der Untergrund sauber und trocken sein, die Bodentemperatur sollte mindestens 15°C und die Lufttemperatur mindestens 18°C betragen sowie die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 65% liegen. Nun, es war ein sonniger Tag Mitte Februar an dem man schon in T-Shirt im Gewächshaus arbeiten konnte 😉
Mit einem Stift sind die Formen der Kanten des Fahrzeugs fix angezeichnet und mit einem Teppichmesser die Planken zugeschnitten. Wir haben uns zusätzlich zu der Klick-Verbindung dafür entschieden den Boden zu verkleben.
Den Gummihammer haben wir verwendet um die Verbindung des vertikalen Klick-Systems, nachdem es zunächst schräg eingesetzt wurde, herzustellen. Was man noch beachten sollte ist zu den Wänden ein paar Millimeter Platz zu lassen, damit sich der Boden bei Wärme noch ausdehnen kann.
Unsere Wahl für die Garage: PVC-Bahnenware
Im hinteren Teil des Wohnraums planen wir ein Podest unter unserer Sitz- & Schlafgelegenheit und als Stauraum – unser Lagerraum. Da es sich wirklich nur um Stauraum handelt und weder die Optik noch die Haptik eine große Rolle spielen, haben wir uns dafür entschieden hier einen einfachen PVC-Boden zu verlegen. Den haben wir mit einem Cutter-Messer passend zurecht geschnitten und mit doppelseitigem Klebeband auf der sauberen und trockenen OSB3-Platte befestigt.
Als Abschlussprofil dient eine Aluschiene sowie ein schwarzes Gummiprofil. Sieht gut aus und es kann keine Feuchtigkeit eindringen.
SPOILER ALERT!
Den Klick-Vinylboden haben wir natürlich nach dem gleichen Prinzip, mit Verklebung und Gummihammer, auch auf dem Podest verlegt 😉 und den in die Podestplatte eingelassenen Tischfuß haben wir mit dem Klick-Vinyl unsichtbar werden lassen. Seht selbst!
Zu allem was ihr hier schon seht, Decken- und Seitenverkleidung, Podest, Bänke, etc. folgen natürlich Beiträge 😉
Lest hier wie wir unsere alte Bodenplatte entfernt haben und was wir darunter vorfanden sowie über die Holz-Unterkonstruktion aus Fichtenlatten. Dann haben wir die verschiedenen Holzarten vorgestellt, welche für eine neue Bodenplatte verwendet werden können und für welches Holz wir uns entschieden haben und die neue OSB3-Bodenplatte verlegt.