Welche Toilette im Campervan?
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Welche Toilette im Campervan?

Trenntoilette, Trockentoilette, Komposttoilette, Cassettentoilette, Porta Potti, Eimertoilette, Urinella oder einfach nur Schaufel und ab in den Wald? Es gibt viele Lösungen für große und kleine Geschäfte auf Reisen im Camper und Wohnmobil! 

Camping und Toiletten ist ein großes Thema, denn es betrifft jeden. Wie in allen Aspekten des individuellen Camper-Selbstausbaus gibt es auch im Hinblick auf die Toiletten-Lösung kein „richtig“ oder „falsch“ sondern lediglich persönliche Präferenzen.

 

Trocken- / Trenntoilette

Die Trockentoilette funktioniert ohne Wasser und Chemie. Dabei wird das Feste über einen Trenneinsatz von dem Flüssigen getrennt, bzw. in separate Behälter geleitet. So entstehen keine dauerhaft unangenehmen Gerüche – die entstehen erst durch die Mischung 😉 Der Urinkanister muss alle paar Tage entleert werden, zum Beispiel in Toiletten oder Entsorgungsstationen. Der Beutel aus dem Fäkalientank muss nur seltener entsorgt werden, kann dann aber einfach in der Restmüll-/Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden.

Vorteile

  • Kein Wasserverbrauch da keine Spülung
  • Kein Zusatz von Chemie
  • Keine Geruchsbelästigung
  • Längere Leerungs-Intervalle
  • Unkomplizierte Entsorgung

Nachteile

  • Es muss Abdeckmaterial mitgeführt werden um dem Festen die Flüssigkeit zu entziehen, z.B. Sägespäne, Rindenmulch oder Kaffeesatz
  • Bei einer eventuellen Magen- oder Darmverstimmung wird das Trennen schwierig…

 

Cassettentoilette

Die Cassettentoilette ist der Klassiker unter den Wohnmobil-Toiletten. Der Urin und die Fäkalien werden weggespült und in einem Behälter aufgefangen, diesem wird eine chemische Substanz beigefügt. Die Substanz verhindert, dass sich ein unangenehmer Geruch bildet. Gleichzeitig hat sie eine desinfizierende Wirkung und der Inhalt des Behälters inkl. Toilettenpapier wird schneller zersetzt. Die Sanitärzusätze gibt es flüssig, als Pulver oder Tabs. Mittlerweile gibt es auch ökologisch unbedenkliche und biologisch abbaubare Alternativen zu der klassischen „Chemiekeule“. Zum Entleeren des Fäkalientanks wird dieser von außen entnommen und der Inhalt an Entsorgungsstationen ausgegossen bevor der Tank gereinigt und wieder eingesetzt wird.

Vorteile

  • Keine Geruchsbelästigung (außer dem Geruch der Sanitärzusätze)
  • Platzsparender Einbau

Nachteile

  • Verbrauch von Frischwasser
  • Sanitärzusätze müssen mitgeführt werden
  • Entleerung nur an dafür vorgesehenen Stationen

Die kleinere und mobile Alternative zur fest eingebauten Cassettentoilette ist das Modell Porta Potti. Je nach Reisedauer und -ziel kann es mitgenommen oder zu Hause gelassen werden. Da ein mobiles Klo aber nicht räumlich abgetrennt ist, mangelt es mitunter an Privatsphäre und zudem lässt sich eine Geräusch- und Geruchskulisse nicht vermeiden – wer zu zweit (oder  mit mehreren Personen) im vergleichsweise kleinen Camper reist, sollte sich dessen bewusst sein.

 

Eimertoilette / „Plumpsklo“

Die einfachste Toilette ist die Eimertoilette – Eimer, Beutel rein, fertig ist die Toilette. Es gibt auch klappbare Trockentoiletten in verschiedenen Ausführungen oder Schemel-Gestelle worunter ein Beutel eingehängt wird – ganz salopp, ein mobiles „Plumpsklo“. Als Zubehör gibt es extra Toilettensitze mit Deckel oder kleine Sanitärzelte, die man auch zum Duschen nutzen kann. Die Entsorgung der Beutel erfolgt wie auch die Entsorgung von Windeln im Restmüll.

Vorteile

  • Günstig
  • Platzsparend
  • Wenig Aufwand

Nachteile

  • Fehlende Privatsphäre
  • Geruchsbildung

 

Geschäfte in der Natur erledigen

Urinella vereinfacht es Frauen im Stehen zu pinklen! Der Trichter nimmt den Urin an der großen Öffnung auf und führt ihn vom Körper weg. Es gibt sie sowohl aus Einwegmaterial als auch aus Kunststoff für die Mehrfachverwendung. Urinella kann aus hygienischen Gründen verwendet werden (um Kontakt mit einer dreckigen Toilette zu vermeiden) oder um bequem im Stehen in der freien Natur zu urinieren, ohne Gefahr zu laufen die Kleidung zu verunreinigen und sich allzu sehr zu entblößen. Eine gute Lösung für kleine Geschäfte unterwegs 😉

Für unaufschiebbare, große Geschäfte in der Natur sollte man folgendes wissen: Obwohl man meinen könnte es sei ganz natürlich Kot in der Wildnis zu lassen, denn die Tiere machen es ja auch, kann es problematisch sein. Denn mitunter befinden sich Bakterien, Viren oder Krankheitserreger im Stuhl oder ganz einfach alles was der menschliche Körper nicht verdauen kann oder schnell wieder los werden will – und das hat in der Natur oft nichts zu suchen! Aber wenn kein Weg dran vorbei führt:

  • Weit genug entfernt von Wegen und Wasserquellen
  • Tief genug buddeln, wenn der Boden zu hart ist um tief genug zu graben bleibt nichts anderes übrig als alles wieder mitzunehmen, also am besten noch eine „Tüte“ dabei haben
  • Benutztes (Toiletten-) Papier wieder mitnehmen

 

Lest hier welche Toilette wir in unseren Campervan eingebaut haben und noch mehr zu unserer Nasszelle!

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